Montag, Nov 14, 2016 / Ulf Schmidt Flutlichtkrimi
Trüb und kalt war es am Samstagnachmittag auf dem gut gepflegten Kunstrasen am Graupaer EX-Bad und heutigem Biotop. Es wurde deshalb beschlossen, das Flutlicht gleich mit dem Anpfiff in Betrieb zu nehmen. Wärmer wurde es deshalb nicht, aber die Kicker beider Mannschaften so wie der Schiedsrichter, Sportkamerad Gotthard Mutscher, sollten den nötigen Durchblick erhalten.
Die zu vor, seit dem Mittag, tätige SpG Graupa/Pillnitz musste sich mit einem etwas unglücklichen Unentschieden zufrieden geben. Macht aber nix, für ihr Einstiegsjahr schlägt sich auch diese Mannschaft bisher sehr ordentlich. 
Die Erste bekommt es als Tabellenzweiter zur Zeit immer mit den jeweilig Tabellendritten zu tun. Erst VfL, dann FC Pirna und nun waren es die Sportgemeinschaftler aus Ullersdorf. Für Spannung war also auf jeden Fall gesorgt, zu dem der TSV immer noch mit Krankheit, Sperre und Verletzungen zu tun hat. So mussten also alle die laufen konnten ran, auch wenn Einige von ihnen eher ins Bett als auf den Fußballplatz gehört hätten. 
Gutes Kreisliganiveau gab es von Beginn an zu sehen, obwohl der Respekt vor einander den beiden Mannschaften etwas an zu merken war. Der TSV hatte leichte Feldvorteile und auch die erste Chance, die aber ungenutzt blieb. Der erste richtige Warnschuss kam von Ullersdorf. Der Pfosten war aber diesmal ein Freund von Thomas Grams und so blieb es torlos. Die Borsbergkicker bestimmten das Spiel, hatten Chancen, aber die Lockerheit der letzten Auftritte fehlte irgendwie. Dazu waren die Randdresdner immer brandgefährlich, beherrschten Umschaltspiel und schnelle Konter sehr gut, so dass auch die Abwehr um Achi Ahrens immer wieder ordentlich zu tun bekam. Mit 0:0 verabschiedeten sich die Tabellennachbarn gemeinsam in die warmen Kabinen. 
Nahtlos knüpfte die zweite Hälfte an die erste an. Graupa hatte in der Pause gewechselt, Paul Bernhardt machte seinen Platz berufsbedingt für Julius Reymann frei. Der Flügelläufer kehrte nach seinen Krankheitswochen ins Team zurück und machte ein gutes Spiel. In der 55. Minute folgte ein Patzer des TSV. Ein Querpass wurde von Johannes Bausch, der als Ersatz für Bryan Friedrich in die Abwehr gerückt war und bisher ein gutes Spiel gemacht hatte, unterschätzt. Der schnell ausgeführte Einwurf erreichte Thomas Drechsel und der Ullersdorfer Torjäger ließ sich diese Chance nicht entgehen. Graupa war wieder einmal im Rückstand und musste etwas tun. So richtig kam aber der Turbo noch nicht in Gang und Ullersdorf hatte einen guten Torwart, der die entstehenden Chancen vernichtete. Graupa wechselte nochmals. Bei Sören Markert reichten nach seiner Verletzung die Kräfte noch nicht für die 90 und so musste er durch Eric Jahn ersetzt werden. Fünf Minuten später leitete Ullersdorf gegen die anlaufenden Graupschen den nächsten Konter ein und wieder war es Thomas Drechsel, der analog zum ersten Tor aus spitzem Winkel verwandelte. Sollte heute wirklich die Serie der Graupaer reißen? Jetzt war Willen und Moral gefragt. Die Graupaer rannten nicht kopflos an, sondern versuchten nach vorn zu spielen. In der 75. wendete Johannes “Bocki” Richter dann Gelerntes an und schlug mit dem Außenspann (!) ein Flanke in den Ullersdorfer Strafraum. Dort flog Jens Richter heran und wuchtete das Leder per Flugkopfball über die Linie. Graupa witterte Morgenluft und eine Minute später war Lars Rothenburger eiskalt, Doppelschlag und Ausgleich. Kurze Zeit dannach war auch für ihn Schluss. Es wurde krank gegen krank getauscht und Christopher Schönlebe durfte noch 10 Minuten mitmischen. Ein Unentschieden hätten die meisten Graupaer wohl heute nach dem Spielverlauf unterschrieben, doch diese Truppe hat Siegeswillen entwickelt und spielte auf den “Dreier”. Die 85. Minute brachte die Entscheidung. Versammlung im Ullersdorfer Strafraum und Johannes Bausch machte seinen kleinen Patzer wieder gut und brachte den Ball ins Gehäuse der Ullersdorfer. Der Jubel war natürlich groß, zu mal dies den Endstand bedeutete.
Fazit: Es läuft zur Zeit rund, zumindest im Spiel und der Fußballgott ist manchmal ein klein wenig Graupa-Fan. Die Truppe hat es sich aber auch verdient und arbeitet hart dafür. Jungs, weiter so. Das 11. Endspiel wartet in Heidenau, dazwischen liegt die Pokal-Kür. 
Erkenntnis: Der TSV sollte echt über Anschaffung von einem Defibrillator nach denken, wäre ein klein wenig mehr Sicherheit für die Coaches ;-).
 
 
Sport frei! 
Euer Steffen Schönlebe

